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Rechtliche und außerrechtliche Konzepte der Gewaltvermeidung und -reduktion in der Hebräischen Bibel


Pages 105 - 114

DOI https://doi.org/10.13173/zeitaltobiblrech.23.2017.0105




München

1 Zur Differenzierung von Zivil- und Strafrecht in Rechtssystemen der ost- und westmediterranen Antike siehe M. Mühl, Untersuchungen zur altorientalischen und althellenischen Gesetzgebung, Klio. Beih. 29, Berlin 1933.

2 Zum Überblick über die Rechtsfunktionen im biblischen Recht siehe E. Otto, Art. Recht/Rechtstheologie/Rechtsphilosophie, TRE 28, 1997, 197–209; Art. Gesetz, RGG4 3 2000, 845–848; ders., Recht, RGG4 7, 2004, 87–89.

3 Siehe dazu im Folgenden.

4 Siehe dazu E. Otto, Offenses against Human Beings in Private and Public Law, in: P. Barmash (Hg.), Oxford Handbook of Biblical Law, New York 2017 (im Druck).

5 Zu Form und Funktion kasuistischer Rechtssätze in der Hebräischen Bibel siehe als noch immer gültig G. Liedke, Gestalt und Bezeichnung alttestamentlicher Rechtssätze. Eine formgeschichtlich-terminologische Studie, WMANT 39, Neukirchen-Vluyn 1971, 19–61.

6 Zum Tor als Tagungsort der lokalen Gerichtsbarkeit siehe E. Otto, Zivile Funktionen des Stadttores in Palästina und Mesopotamien, in: S. Timm/M. Weippert (Hg.), Meilenstein. FS H. Donner, ÄAT 30, Wiesbaden 1995, 188–197 (= ders., Altorientalische und biblische Rechtsgeschichte. Gesammelte Studien, BZAR 8, Wiesbaden 2008, 519–530).

7 Siehe E. Otto, Gewaltvermeidung und -überwindung in Recht und Religion Israels. Rechtshistorische und theologische Anmerkungen eines Alttestamentlers zu R. Schwagers Entwurf einer biblischen Erlösungslehre, in: J. Niewiadomski/W. Palaver (Hg.), Dramatische Erlösungslehre — ein Symposion, Innsbrucker theologische Studien 38, Innsbruck 1992, 97–117 (= ders., Kontinuum und Proprium. Studien zur Sozial- und Rechtsgeschichte des Alten Orients und des Alten Testaments, Orientalia Biblica et Christiana (OBC) 8, Wiesbaden 1996, 246–264.

8 Hier kündigt sich als Überwindung der Erfolgshaftung eine Unterscheidung nicht nur von Mord und Körperverletzung mit Todesfolge wie in Ex 21,12–14, sondern auch innerhalb der Verschuldenshaftung von Mord und Totschlag an. Zu einer parallelen Rechtsentwicklung im althellenischen Recht von Drakon bis Antiphon siehe H. Barta, Graeca non leguntur? Zu den Ursprüngen des europäischen Rechts im antiken Griechenland, Bd II/1: Archaische Grundlagen, Wiesbaden 2011, 160–201.

9 Siehe dazu C. Locher, Die Ehre einer Frau in Israel. Exegetische und rechtsvergleichende Studien zu Deuteronomium 22, 13–21, OBO 70, Fribourg/Göttingen 1986, 239–269.

10 Dem hebräischen Recht ging wie dem althellenischen eine längere Phase mündlicher Tradierung vor der Verschriftlichung voraus; siehe dazu K.-J. Hölkeskamp, Tempel, Agora und Alphabet. Die Entstehungsbedingungen von Gesetzgebung in der archaischen Polis, in: H.-J. Gehrke (Hg.), Rechtskodifizierung und soziale Normen im interkulturellen Vergleich, Tübingen 1994, 135–164; H. Barta, Graeca non leguntur? Zu den Ursprüngen des europäischen Rechts im antiken Griechenland, Bd I, Wiesbaden 2010, 153f. 539–543; F. Ruzé, La codification en Grèce archaïque, in: D. Jaillard/C. Nihan (Hg.), Writing Laws in Antiquity/L'écriture du droit dans l'Antiquité, BZAR 19, Wiesbaden 2017, 34–49.

11 Anders R. Westbrook, Reflections on the Law of Homicide in the Ancient World, Maarav 13, 2006, 145–174; siehe aber P. Barmash, Homicide in the Biblical World, Cambridge 2005. Die Eigenständigkeit des biblischen Rechts gegenüber dem Keilschriftrecht in dieser Frage wird bereits in den Rechtssätzen vom stößigen Ochsen in Ex 21,28–32.35–36 deutlich; siehe dazu E. Otto, Körperverletzungen in den Keilschriftrechten und im Alten Testament. Studien zum Rechtstransfer im Alten Orient, AOAT 226, Kevelaer/Neukirchen-Vluyn 1991, 138–164.

12 Siehe dazu E. Otto, Gesellschaftsstruktur und Strafrecht in der Hebräischen Bibel, in: R. Rollinger/M. Lang/H. Barta (Hg.), Strafe und Strafrecht in den antiken Welten. Unter Berücksichtigung von Todesstrafe, Hinrichtung und peinlicher Befragung, Philippika 51, Wiesbaden 2012, 233–247; cf. auch B. Wells, Punishment in the Torah and Their Rationale, ZAR 22, 2016, 245–267.

13 Siehe E. Otto, Wandel der Rechtsbegründungen in der Gesellschaftsgeschichte des antiken Israel. Eine Rechtsgeschichte des “Bundesbuches” Ex XX22–XXIII13, Studia Biblica 3, Leiden/New York 1988, 31–34.

14 Siehe E. Otto, Politische Theologie und Rechtsreform in Juda und Assyrien, BZAW 284, Berlin/New York 1999/2014, 250–265; ders., Deuteronomium 12, 1–23, 15, Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament, Freiburg/Basel/Wien 2016, 1518–1539.

15 Zur Todessanktion siehe V. Wagner, mwt jwmt in Lev 20, Strafandrohung oder Mahnrede?, ZAR 21, 2015, 233–254.

16 Siehe E. Otto, Theologische Ethik des Alten Testaments, Theologische Wissenschaft 3/2, Stuttgart 1994, 35–38.

17 Siehe G. Syambwa, African Hermeneutics oft he Old Testament. A Comparison of Hebrew and Africal Traditional Law, theol. Magisterschrift Hamburg 1983. Zur These, dass im Recht vormoderner Gesellschaften die Sanktion in Gestalt physischer Gewalt ein sine qua non für das Vorhandensein von Recht sei (E. Hoebel, siehe dazu im Folgenden), bemerkt L. Pospišil (Anthropologie des Rechts. Recht und Gesellschaft in archaischen und modernen Gesellschaften, München 1982,126), dass in zahlreichen Völkern und Kulturen “Sanktionen physischer Natur nahezu völlig fehlen”, und dennoch von einem Recht zu sprechen sei; Cf. auch M. Barkun, Law without Sanction. Order in Primitive Society and the World Community, New Haven 1968.

18 Siehe B. Malinowski, Crime and Custom in Savage Society, London 21959.

19 Siehe C. Sigrist, Regulierte Anarchie. Untersuchungen zum Fehlen und zur Entstehung politischer Herrschaft in segmentären Gesellschaften Afrikas, Frankfurt/Main 1979, 105–125.

20 Siehe E. Hoebel, Das Recht der primitiven Völker, Olten 1968, 29ff.; cf. dazu auch die Anmerkungen von L. Pospišil, a.a.O., 125–136.

21 Siehe N. Luhmann, Rechtssoziologie, Bd. I, Reinbek 1972, 145ff.

22 Siehe N. Luhmann, a.a.O., 155.

23 Zur Theologisierung des Rechts in der Hebräischen Bibel siehe E. Otto, Theologische Ethik (ThW 3/2), 81–104; cf. auch K. Schmid, Divine Legislation in the Pentateuch in its Late Judean and Neo-Babylonian Context, in: P. Dubovský/D. Markl/J.-P. Sonnet (Hg.), The Fall of Jerusalem and the Rise of the Torah, FAT 107, Tübingen 2016, 129–154.

24 Siehe dazu E. Otto, Die nachpriesterschriftliche Pentateuchredaktion im Buch Exodus, in: M. Vervenne (Hg.), Studies in the Book of Exodus. Redaction-Reception-Interpretation, BEThL 126, Leuven 1996, (61–111) 70–101; R. Achenbach, Grundlinien redaktioneller Arbeit in der Sinaiperikope, in: ders./E. Otto (Hg.), Das Deuteronomium zwischen Pentateuch und Deuteronomistischem Geschichtswerk, FRLANT 206, Göttingen 2004, 56–80; T.C. Römer, Provisorische Überlegungen zur Entstehung von Exodus 18–24, in: R. Achenbach/M. Arneth (Hg.), “Gerechtigkeit und Recht zu üben” (Gen 18,19). Studien zur altorientalischen und biblischen Rechtsgeschichte, zur Religionsgeschichte Israels und zur Religionssoziologie. FS E. Otto, BZAR 13, Wiesbaden 2009, 128–154; H.-C. Schmitt, “Das Gesetz ist neben einge-kommen”. Spätdeuteronomistische und nach-priesterschriftliche Redaktion und ihre Vorlage in Ex 19–20*, in: R. Achenbach/M. Arneth (Hg.), a.a.O., 155–170.

25 Zur Ausdifferenzierung einer Ethik aus dem Recht Aspekte in der Ausdifferenzierung ei im Bundesbuch siehe E. Otto, Sozial- und rechtshistorische Aspekte in der Ausdifferenzierung eines altisraelitischen Ethos aus dem Recht, in: Osnabrücker Hochschulschriften. Schriftenreihe des Fachbereichs 3, Bd. 9, Osnabrück 1987, 135–161 (= ders., Kontinuum und Proprium [OBC 8], 94–111; ders.,Theologische Ethik (ThW 3/2) 81–103

26 Zur Ethik der Weisheit in den Proverbien der Hebräischen Bibel siehe E. Otto, Theologische Ethik (ThW 3/2), 117–174.

27 Siehe dazu J. Hausmann, Studien zum Menschenbild der älteren Weisheit (Spr 10ff.), FAT 7 Tübingen 1995, 291–306.

28 Zur Interpretration von Hos 11,1–9 siehe E. Otto, Theologische Ethik (ThW 3/2), 109–111. 265f.; cf. auch ders., Hermeneutics of Biblical Theology. History of Religion and the Theological Substance of Two Testaments, in: D. Human/G.J. Steyns (Hg.), The Reception of Psalms in Hebrews, LHB/OTS 527, New York/London 2010, (3–26) 18–21; J. Jeremias, Theologie des Alten Testaments, GTA 6, Göttingen 2015, 295–298.

29 Siehe dazu K. Hamburger, Das Mitleid, Stuttgart 1985, 67.

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