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Wolfgang Börschlein, Häsäd – Der Erweis von Solidarität als eine ethische Grundhaltung im Alten Testament. Ein Beispiel für ein Modell in christlicher Ethik heute? (Europäische Hochschulschriften 23/685, Frankfurt/Main: Peter Lang 2000, 492 S.)


Seiten 386 - 387

DOI https://doi.org/10.13173/zeitaltobiblrech.12.2006.0386




München

1 Siehe E. Kellenberger, ḥäsäd wä'ämät als Ausdruck einer Glaubenserfahrung. Gottes Offen-Werden und -Bleiben als Voraussetzung des Lebens, Zürich 1982.

2 Siehe N. Glueck, Das Wort Ḥesed im alttestamentlichen Sprachgebrauch als menschliche und göttliche gemeinschaftsgemäße Verhaltensweise, Berlin 21961. Die Zurückweisung der Interpretation des Begriffs durch N. Glueck ist nur insoweit richtig, als der Begriff nicht nur an Vorgaben formulierten Rechts gebunden ist. E. Kellenberger aber hat den metarechtlichen Aspekt als den entscheidenden überbetont. Der Begriff ḥaesaed hat seine Verwurzelung in der gewohnheitsrechtlich fundierten Solidaritätsbeziehung genealogischer Gemeinschaft und ist von dort auch auf andere Lebensbereiche einschließlich des Gottesverhältnisses übertragen worden. Da aber im Familienkreis eine Forderung unbegrenzter Solidarität herrscht, die durch keine weitere Normenformulierung einzuschränken ist, transzendiert der Begriff der ḥaesaed dort, wo er auf extrafamiliare Lebenszusammenhänge übertragen wird, jede Normenformulierung. Nur so kann der Gedanke aufkommen, ḥaesaed bezeichne prinzipiell die freie Zuwendung.

3 Siehe E. Otto, Theologische Ethik des Alten Testaments, ThW 3/2, Stuttgart 1994. Für abweichende Ansätze siehe ders., Forschungsgeschichte einer Ethik im Alten Testament, VuK 36, 1991, 3–37 mit weiterer Literatur.

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