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Daniel C. Snell, Flight and Freedom in the Ancient Near East (Culture and History of the Ancient Near East 8, Leiden/Boston/Köln: E.J. Brill 2001, XII + 200 S.)


Seiten 274 - 278

DOI https://doi.org/10.13173/zeitaltobiblrech.9.2003.0274




München

1 Der Verf. vermischt hier allerdings Texte, die die Abwesenheit von Personen von sehr unterschiedlichem sozialem Status zur Voraussetzung haben und deshalb keineswegs einlinig auf eine Flucht aufgrund eines Dranges nach Freiheit ausgelegt werden können. Die Gründe für Abwesenheit einschließlich der Flucht von Personen können vielfältig sein.

2 Siehe dazu auch M. Weinfeld, Social Justice in Ancient Israel and the Ancient Near East, Jerusalem/Minneapolis 1995 (Siehe dazu die Rezension von E. Otto in ZAR 2, 1996, 222–226).

3 Siehe E. Otto, Soziale Restitution und Vertragsrecht. Mīšaru(m), (an)-durāru(m), kirenzi, parā tarnumar, šemiṭṭa und derôr in Mesopotamien, Syrien, in der Hebräischen Bibel und die Frage des Rechtstransfers im Alten Orient, RA 92, 1998, 125–160, hier 147–151; ders., Kirenzi und derôr in dem hurritisch-hethitischen Epos “Freilassung” (para tarnumär), in: G. Wilhelm (Hg.), Akten des IV. Internationalen Kongresses für Hethitologie, StBot 45, Wiesbaden 2001 (ersch. 2002), 524–531.

4 MAG § 24 folgt als Rechtssatz des Familienrechts einer anderen Logik als der des Sklavenrechts. Siehe dazu E. Otto, Das Deuteronomium. Politische Theologie und Rechtsreform in Juda und Assyrien, BZAW 284, Berlin/New York 1999, 127–134. Für die Interpretation von HG § 23 ist nachzutragen R. Haase, Minima ad Codicem Hethaeorum pertinenta, ZAR 8, 2002, 308–322, hier 310–313, und die dort genannte Literatur.

5 Wieder wird man fragen müssen, ob tatsächlich Freiheitsliebe das treibende Motiv für die Unterstützung flüchtiger Sklaven gewesen sei und nicht auch ökonomisch geleitete Egoismen. Die amerikanische Geschichte des 19. Jh. ist der wohl nicht allein passende Schlüssel für die Analyse mesopotamischer Texte der Antike. Immerhin räumt der Verf. ein, daß ein geflüchteter Sklave, der von einem Dritten aufgenommen wurde, erneut der Sklaverei anheimfallen konnte.

6 Daß diese Kategorisierung der Texte willkürlich ist, zeigt die Tatsache, daß auch die Rechtssammlungen Texte des Schreibercurriculums waren und, wie u.a. die Rechtssammlung von Ešnunna, auch blieben oder wie die des Hammurapi sekundär königsideologisch gerahmt als Königsinschrift einem propagandistischen Zweck dienten. Siehe dazu E. Otto, Kodifizierung und Kanonisierung von Rechtssätzen in keilschriftlichen und biblischen Rechtssammlungen, in: E. Lévy (Hg.), La codification des lois dans l'Antiquité. Actes du Colloque de Strasbourg 27–29 novembre 1997, Université de Strasbourg. Travaux du Centre de Recherche sur le Proche-Orient et la Grèce Antiques 16, Paris 2000, 77–124, sowie ders., Rechtsgeschichte der Redaktionen im Kodex Ešnunna und im “Bundesbuch”. Eine redaktionsgeschichtliche und rechtsvergleichende Studie zu altbabylonischen und altisraelitischen Rechtsüberlieferungen, OBO 85, Fribourg/Göttingen 1989.

7 Orientalia (N.S.) 23, 1954, 52–62.

8 Siehe auch E. Otto, Gerechtigkeit und Erbarmen im Recht des Alten Testaments und seiner christlichen Rezeption, in: ders., Kontinuum und Proprium. Studien zur Sozial- und Rechtsgeschichte im Alten Orient und im Alten Testament, Orientalia Biblica et Christiana 8, Wiesbaden 1996, 342–357 (wieder abgedruckt in J. Assmann u.a. [Hg.], Gerechtigkeit. Richten und Retten in der abendländischen Tradition und ihren altorientalischen Ursprüngen, München 1998, 79–95); ders., “Um Gerechtigkeit im Land sichtbar werden zu lassen …” Zur Vermittlung von Recht und Gerechtigkeit im Alten Orient, in der Hebräischen Bibel und in der Moderne, in: J. Mehlhausen (Hg.), Recht – Macht – Gerechtigkeit, Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie 14, Gütersloh 1998, 107–145.

9 So ist es wohl kein Zufall, daß der Verf. diese Feststellung mit einem Zitat aus der New York Times zu belegen sucht.

10 Siehe auch die Beiträge in K.D. Irani/Morris Silver (Hg.), Social Justice in the Ancient World, Contributions in Political Science 354, Westport/London 1995. Vgl. dazu die Rezension in diesem Jahrgang der ZAR.

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