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C. Karrer, Ringen um die Verfassung Judas. Eine Studie zu den theologisch-politischen Vorstellungen im Esra-Nehemia-Buch (BZAW 308, Berlin, New York: de Gruyter 2001, X + 488 S.)


Seiten 267 - 273

DOI https://doi.org/10.13173/zeitaltobiblrech.9.2003.0267




Karlsruhe

1 Über beide Annahmen besteht in der Forschung nach wie vor keine Einigkeit. Vgl. dazu z. B. E. Zenger u. a., Einleitung in das Alte Testament, Stuttgart 42001.

2 Die Vfn. bezieht sich hier auf H. Boldt, Einführung in die Verfassungsgeschichte, Düsseldorf 1984. Sie weiß jedoch um das Problem, überhaupt von antiken Gemeinwesen als Staaten sprechen zu können. (Vgl. S. 13).

3 Dies ist die eigentlich wichtigste und schwierigste Weichenstellung der Untersuchung, da die Frage nach den Quellen im ENB umstritten ist. Besteht noch ein weitgehender Konsens, dass in Neh 1–7; 11–13 eine einst selbstständige Nehemiaquelle verarbeitet wurde, so wächst die Unsicherheit bei der Esra-Quelle. Die Vfn. nimmt nach Erhebung von literarkritischen Daten “eine eigenständige Esraschrift” an, “aus der noch Teile ohne größere Überarbeitung in Esr 9–10 und Neh 8 enthalten sind. Sie war in der dritten Person formuliert und schildert (idealisierte) Verfahren zu ihrer Ansicht nach wesentlichen Belangen des Gemeinwesens, für dessen Verfassung sie ein spezifisches Konzept befürwortet, das vom Nehemia-Konzept eklatant abwich.” (S. 239).

4 G. v. Rad, Die Nehemia-Denkschrift, ZAW 76, 1964, 176–187.

5 Dies gilt vor allem für die Verhältnisse in Mesopotamien (vgl. E. Otto, Recht/Rechtstheologie/Rechtsphilosophie I, TRE 28, 1997, [197–209], 199). Damit soll jedoch nicht gesagt werden, dass es nicht auch den unmittelbaren Vollzug des Urteils gab (vgl. Dtn 17, 5; 22, 21.23f.). H.-J. Boecker, Die Redeformen des Rechtslebens im Alten Testament, BWANT 14, Neukirchen-Vluyn 21970, S. 117–121, will jedenfalls auch Spuren solcher Streitschlichtungen in der Hebräischen Bibel erkennen.

6 Dies ist nicht die einzige Kompositionsstruktur, die in der neueren Literatur zu den Esra-Nehemiabüchern vorgeschlagen wird: Beispielsweise erzählt die Esra-Nehemia-Großkomposition für Steins die nachexilische Reorganisation in drei Schritten: Wiederaufbau des Tempels (Esra 1–6); Definition der Gemeinde (Esra 7–10) sowie Wiederaufbau der Stadt(mauer) (Neh 1–12). G. Steins, Die Bücher Esra und Nehemia, in: E. Zenger u. a., Einleitung (s. o. Anm. 1), S. 240f.

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