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Fälle der Befreiung von den öffentlichen Dienstpflichten saḫḫan- und luzzi nach der hethitischen Rechtssatzung


Pages 39 - 46

DOI https://doi.org/10.13173/zeitaltobiblrech.14.2008.0039




Leonberg

1 I. M. D'jakonow, Die hethitische Gesellschaft, MIO 13, 1967, (313–366) 325. Vgl. auch O. R. Gurney, The Hittites, London 1990, 84; H. H. A. Hoffner Jun., in: M. Roth (Hg.), LawCollections from Mesopotamia and Asia Minor, Atlanta 1995, 244 f.; R. Haase, Anmerkungen zum sogenannten Lehensrecht der Hethiter, ZAR 2, 1986, 135–139; ders., Zu den Pflichten saḫḫan und luzzi, in: Keilschriftrechtliche Marginalien. Leonberg, 1996, 82 f. Für G. G. Giorgadze bedeutet saḫḫan eine Verpflichtung zur Leistung von Naturalien (natural'naja povinnost’), luzzi- eine Arbeitsverpflichtung (trudnovaja povinnost’) (G. G. Giorgadze, nabljudenia nad chettskom tekstom Maşat-höyük 52, in: Gedenkschrift I. M. D'jakonow, St. Petersburg 2002, 37).

2 Die Mitwirkung J. M. Magaziners an der von D'jakonov herausgebenen Gesetzessammlung Zakony Vavilonii, Assirii i chettskogo carstva im Vestnik drevnej istorii 1954/2, 255 ff., hatte die Redaktion „versehentlich‟ (Magaziner war Jude!) unterschlagen (D'jakonow [1] 313, Anm. 1).

3 E. von Schuler, Die hethitischen Gesetze, TUAT I, § 50; H. A. Hoffner, Jun., The Laws of the Hittites, Leiden 1997, 61, Anm. 203.

4 A. Walther, The Hittite Code, in: J. M. Powis Smith, The Origin and History of Hebrew Law, Chicago 1931, § 50.

5 E. Neufeld: The Hittite Laws, London 1951, 16, Anm. 61.

6 J. Friedrich, Die hethitischen Gesetze, Leiden 1959, 99. Er gesteht, daß er das Hapax legomenon nicht auflösen könne.

7 W. W. Iwanow, Chettskie zakony in W. W. Struwe / D. G. Reder, Chrestoma tija po istorii drevnego vostoka, Moskau 1963, 315.

8 E. A. Menabde, Chettskoe obščestvo, Tibilisi 1965, 120.

9 F. Imparati, Le leggi ittite, Roma 1964, 239.

10 D'jakonow [1] 328. Was soll man sich darunter vorstellen? In der Übersetzung des § 50, Anm. 12, sagt D'jakonow noch (Zakony Vavilonii i Chettskogo carstva, Vestnik drevnej istorii 1952/4, 265 Anm. 12), der Begriff sei unbekannt. Im anschließenden Kommentar schweigt J. M. Magaziner [2] dazu.

11 A. Goetze, ANET 31969, § 50.

12 G. Giorgadze, Očerki po sozial'no-ekonomičeskoj istorii chettskogo gosudartva. Tbilisi 1973, 21.

13 A. Goetze, Kleinasien, München 21957, 108.

14 D'jakonow [1] 328. Ähnlich Iwanow [7]: „vererblicher Anteil‟.

15 Magaziner [2] 287 denkt aber an eine „patriarchalisch verbundene Person‟.

16 R. Haase, Randnotizen zum hethitischen Recht, AoF 30/2, 2003 (290–295) 293 f., ders. Welche Rechtsbeziehungen regelt der § 192 der hethitischen Rechtssatzung? ZAR 12, 2006, 13/14.

17 V. Haas, Geschichte der hethitischen Religion. Brill, Leiden 1994, 583, Anm. 283 (HdO I 15). J. Puhvel (Hittite Etymological Dictionary, vol. 1 and 2, Berlin 1984, 256 meint, es handele sich um eine Eibe (engl. yew). Da aber V. Haas (Bemerkungen zu GIŠeya(n), AoF V 1977, 296) nachgewiesen hat, daß der eya-Baum Blätter hat, die Eibe dagegen Nadeln trägt (Meyers Kleines Konversationslexikon Leipzig 71910, s. v. Taxus), möchte ich mich für die Eiche aussprechen. Das gilt auch für den fir-tree (or pole of fir?) in CHD L-N s. v. luzzi-, b. e. Eine Eiche (дуб) nimmt auch G. G. Giorgadze, Voprosy obščestvennogo stroja Chettov, Tbilisi 1991, 59, an.

18 T. Bryce, Life and Society in the Hittite World, Oxford 2002, 213, erwägt zwar die Bedeutung Pfahl („pole?‟). Aber seit wann hat ein Pfahl Blätter? Vgl. den bei Anm. 23 zitierten Text.

19 Freundliche Mitteilung von PD Dr. Erich Götz, Institut für Botanik der Universität Hohenheim. Ähnlich Giorgadze [12] 58.

20 Puhvel [17] 256.

21 V. Haas / L. Jakob-Rost, Das Festritual des Gottes Telipinu in Hanhana und Kašha. Ein Beitrag zum hethitischen Festkalender, AoF 11, 1984, 70 und 29.

22 KUB XXIX 1 Rs. IV.18-21. V. Haas, Magie und Mythen im Reich der Hethiter. Hamburg 1977, 146.

23 Haas [22] 148: „Heilssymbol des Königtums‟, ders., Der Kult von Nerik, Roma 1970, 60. (Studia Pohl 4).

24 H. Otten, Hethitische Totenrituale, Berlin 1958, 107. Dazu Haase [16] 293.

25 R. Haase, Rechtsformalismus und Rechtssymbole in den hethitischen Gesetzen. RIDA XVII 1970, 57 f.

26 F. Imparati [9] 239.

27 Haas [17] 443.

28 V. Haas, Materia magica et medica Hethitica, Berlin 2003, 292. Bei der Befreiung von Krankheit mag die vorübergehend wirksame Zuspitzung genügen. Lastenfreiheit muß aber längere Zeit erkennbar sein.

29 So auch Imparati [19] 240: “Il LÚHA.LA non apparteneva al personale servile”. Giorgadze [17] 26 f., setzt die Teilhaber mit den SAG.DUMEŠ in § 53 gleich. Dort handelt es sich aber bei den „Köpfen‟ um Personal der Hausgemeinschaft.

30 Imparati [9] 240 f.

31 F. Imparati, Aspects de l'organisation de l'état hittite dans les documents juridiques et administratifs, JESHO XXV/III 1982, 237.

32 H. Freydank meint, „die Einschränkung derartiger Privilegien (sei) allgemeine Tendenz gewesen‟ (Beiträge zu den §§ 54/55 der Hethitischen Gesetze in: Beiträge zur sozilen Struktur des alten Vorderasien I, 1971, 109). Freydanks „Struktur‟ könnte ihren Grund im „Mangel an Lebensmitteln – insbesondere Getreide – und dem großen Bedarf der höfischen und kultischen Konsumption, vor allem in … Hattusa andererseits‟ gehabt haben (H. Klengel, Geschichte des hethitischen Reiches, HdO 43, 1999, 311). Beruhen darauf die Änderungen in der Tafel KBo VI 4? V. Korošec, Die Tontafel KBo VI 4 und ihr relatives Alter, in: Festschrift Johannes Friedrich, Heidelberg 1959, 262; Bryce [18] 255.

33 Hoffner [3], 192.

34 Otten [23] 107.

35 Imparati [9] 241. Im Jahre 1982 hieß es noch: “un champ parmi (ištarna) des hommes de l'instrument”, Imparati [23] 231.

36 Hoffner [3] 63 Anm. 215.

37 So Friedrich [6] und von Schuler [3] jeweils zu § 52.

38 Ich will hier nicht den § 47a einbeziehen, weil er der Form nach keine Gerichtsentscheidung referiert, sondern eine Glosse sein könnte, welche die Zeremonie beim König erläutert. Immerhin erfährt man, daß es eine Befreiung von Königsdienst und Allgemeindienst (saḫḫanluzzi) gegeben hat, wenn der König ein „Geschenk‟ (NIG.BA) gibt. Nach § XXXVI ist allerdings eine gesonderte Befreiung vom luzzi- erforderlich.

39 Weinfeld scheint den §§ 50-52 eine Befreiung der „Hittite Holy cities‟ zu sehen. Dem kann ich nicht anschließen. (M. Weinfeld, Social Justice in Ancient Israel and in the Ancient Near East: Minnesota 1995, 104–106). Die Paragraphen beziehen sich nur auf Bürger dieser Städte, nicht auf diese selbst.

40 Man denke an die verschiedenen Arbeiten, welche der „Herr der Warte‟ den luzzi- Leuten übertragen haben mag. Vgl. E. von Schuler, Hethitische Dienstanweisungen für höhere Hof- und Staatsbeamte. AfO Beiheft 10, 1957, 45 passim.

41 Bryce [18] 255.

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