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Recht und “Nation” im antiken Israel. Zu einem Buch von Steven Grosby


Seiten 365 - 370

DOI https://doi.org/10.13173/zeitaltobiblrech.10.2004.0365




München

1 Steven Grosby, Biblical Ideas of Nationality. Ancient and Modern (Winona Lake 2002: Eisenbrauns, X + 269 S.).

2 Siehe W. Preiser, Zum Völkerrecht der vorklassischen Antike, Archiv des Völkerrechts 4, 1953/54, 257–289; ders., Die Epochen der antiken Völkerrechtsgeschichte, Juristenzeitung 23/24, 1956, 737–744.

3 Siehe DJ. Bederman, International Law in Antiquity, Cambridge Studies in International and Comparative Law 16, Cambridge U.K. 2002.

4 Siehe u.a. V. Harle, Ideas of Social Order in the Ancient World, Westport 1998, 91-94. 165-168. 171-174 mit weiterer Literatur.

5 Siehe E. Otto, Völkerrecht in der Antike, ZAR 9, 2003, 201–209; ders., Artikel Völkerrecht III. Alter Orient und Altes Testament, RGG4 VIII, Tübingen 2005.

6 Zu den rechtssymbolischen Akten des antiken Völkerrechts unter Einschluß der ostmediterranen Antike siehe S. Knippschild, “Drum bietet zum Bunde die Hände”. Rechtssymbolische Akte in zwischenstaatlichen Beziehungen im orientalischen und griechisch-römischen Altertum, Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beiträge 5, Stuttgart 2002. Zum Zusammenhang siehe auch den Sammelband von E. Frézouls/A. Jacquemin (Hg.), Les relations internationales. Actes du colloque de Strasbourg 15-17 juin 1993, Université des Sciences Humaines de Strasbourg. Travaux du Centre de Recherche sur le Proche-Orient et la Grèce antiques 13, Paris 1995.

7 Siehe dazu A. Kunz, Zum rechtlichen Hintergrund der ammonitisch-aramäischen Militärkoalition in 2 Sam 10, 1-19, ZAR 6, 2000, 27–154.

8 Siehe dazu auch Herodot, Historien 3, 4-9 u. ö. sowie E. Otto, Völkerrecht und Völkerordnung im nachexilischen Pentateuch (erscheint als Festschriftbeitrag).

9 Zu den völkerrechtlichen Hintergründen von Gen 42-44 siehe M. Heltzer, A Guarantee Hostage in the Story of Joseph (Gen. 42-44) and in Middle Assyrian Times, ZAR 8, 2002, 207–210.

10 Der Verf. nennt als exegetische Gewährsleute u.a. Gösta Ahlström und Ernest Nicholson sowie Peter Machinist. Daneben zeichnet er sich durch seine fundierten Einsichten auf dem Felde der Geschichtstheorie, Anthropologie und Soziologie aus. Hier sind u.a. Eduard Shils, Arnal-do Momigliano und S.N. Eisenstadt als einflußreiche Begleiter der Studie genannt.

11 Siehe H. S. Maine, Ancient Law. Its Connection with the Early History of Society and Its Relation to Modern Ideas (1861), London 101906. Zum forschungshistorischen Kontext siehe J.W. Burrow, Evolution and Society. A Study of Victorian Social Theory, Cambridge U.K. 1966.

12 Siehe F. Tönnies, Gemeinschaft und Gesellschaft. Grundbegriffe der reinen Soziologie (1887), Darmstadt 91978.

13 Hier hätte der Verf. guten Gebrauch machen können von den entsprechenden Abschnitten zu den gesellschaftlichen Ordnungen, die im Rahmen von Max Webers “Wirtschaft und Gesellschaft” posthum publiziert wurden. Siehe jetzt M. Weber, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Wirtschaft und die gesellschaftlichen Ordnungen und Mächte. Nachlaß, Teilband 1 : Gemeinschaften, hg. von W.J. Mommsen, MWG I/22-1, Tübingen 2001.

14 Siehe jetzt M. Weber, Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Das antike Judentum. Schriften 1911-1920, hg. von E. Otto, 2 Bände, MWG I/21. 1-2, Tübingen 2005.

15 Auch hier wird der Einfluß Max Webers wieder deutlich erkennbar. Siehe M. Weber, Agrarverhältnisse im Altertum, in: Handwörterbuch der Staatswissenschaften, Band I, Jena 31908/09, 52-188. Siehe dazu E. Otto, Max Webers Studien des antiken Judentums. Historische Grundlegung einer Theorie der Moderne, 3-27. Zur Problematik der Übertragung westmediterraner Stadtstaatenstrukturen Griechenlands auf den Orient, insbesondere Palästina, siehe W. Nippel, Einleitung, in: M. Weber, Die Stadt, hg. von W. Nippel, MWG I/22-5, Tübingen 1999, (1-43), 16f.

16 Das Deuteronomium ist zu einseitig charakterisiert, wenn die Wirkung der Kulzentralisation auf den Prozeß der “Säkularisierung” eingeschränkt (so M. Weinfeld, On “Demythologization” and “Secularization” in Deuteronomy, IEJ 23, 1973, 230-233) und nicht der Gegenprozeß der Sakralisierung gesehen wird (so J. Milgrom, The Alleged “Demythologization” and “Secularization” in Deuteronomy, IEJ 25, 1975, 156–161; N. Lohfink, Opferzentralisation, Säkularisierungsthese und mimetische Theorie, in: ders., Studien zum Deuteronomium und zur deuteronomistischen Literatur, Band III, SB AB 20, Stuttgart 1995 219-260). Erst aber durch die damit verbundene Umstrukturierung der Ethik, die von ihrer Bindung an Genealogie und Magie befreit wird, wird die “Entzauberung” im Sinne Max Webers wirksam. Siehe dazu E. Otto, Das Deuteronomium, Politische Theologie und Rechtsreform in Juda und Assyrien, BZAW 284, Berlin/New York 1999, 364ff.; ders., Gottes Recht als Menschenrecht. Rechts- und literaturhistorische Studien zum Deuteronomium, BZAR 2, Wiesbaden 2002, 92ff. Max Weber hat im übrigen das Deuteronomium zu Recht nicht nur mit ethischen Rationalisierungs- und Entzauberungsprozessen in Verbindung gebracht, sondern als Priesterlehre auch mit der Theokratisierung Israels; siehe E. Otto, Max Webers Studien (Tübingen 2002), 97 mit Belegen.

17 Man wird allerdings fragen müssen, ob die Hebräische Bibel nicht selbst wesentliche Impulse für die Formulierung und Durchsetzung der Menschenrechte beigetragen hat; siehe dazu E. Otto, Human Rights: The Influence of the Hebrew Bible, JNSL 25/1 (In Memoriam Volume for Hannes Olivier) 1999, 1–20; ders., “Menschenrechte” im Alten Orient und im Alten Testament, in: G. Höver (Hg.), Religion und Menschenrechte. Genese und Geltung, Schriften des Zentrums für Europäische Integrationsforschung 29, Baden-Baden 2001, 13-45. Die Wirkungsgeschichte der Hebräischen Bibel als Altes Testament ist also ambivalent und enthält noch heute zahlreiche Impulse auch gerade gegen alle Formen sich als naturwüchsig gebender Nationalismen; siehe dazu E. Otto, Krieg und Frieden in der Hebräischen Bibel und im Alten Orient, Theologie und Frieden 18, Stuttgart 1999.

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