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Wolfgang Oswald, Israel am Gottesberg. Eine Untersuchung zur Literaturgeschichte der vorderen Sinaiperikope Ex 19–24 und deren historischem Hintergrund (Orbis Biblicus et Orientalis 159, Fribourg/Göttingen 1998, Éditions Universitaires Fribourg Suisse – Vandenhoeck & Ruprecht, IX + 286 S.)


Seiten 398 - 400

DOI https://doi.org/10.13173/zeitaltobiblrech.8.2002.0398




München

1 Zur Kritik der Neueren Urkundenhypothese und der sich daraus ergebenden Perspektiven vgl. J.-L. Ska, Introduction à la lecture du Pentateuque. Clés pour l'interpretation des cinq premiers livres de la Bible (Brüssel 2000), 181ff.; E. Otto, Art. Pentateuch (RGG4 VI, Tübingen 2003).

2 Der These von Mizpa unter Gedalja als bedeutsamem politischem Zentrum in frühnachexilischer Zeit, die vor allem R. Albertz (Religionsgeschichte Israels in alttestamentlicher Zeit I [GAT 8/1], 372f.) zu einem breiten Gemälde ausgemalt hat, von dem wiederum der Verf. abhängig ist, hat H.-J. Stipp (Gedalja und die Kolonie von Mizpa [ZAR 6, 2000, 155–171]) den Todesstoß versetzt.

3 Der These einer exilischen Abfassung des Bundesbuches erst im 6. Jh. widerspricht seine Rezeption im spätvorexilischen Deuteronomium. Zwar lehnt der Verf. J. Van Seters' These, das Bundesbuch sei vom Deuteronomium abhängig, ab, muß aber pauschal um der Spätdatierung des Bundesbuches willen auch das Deuteronomium exilisch datieren. Einmal mehr zeigt sich, daß eine Exegese des Pentateuch, die die Rechtssammlungen nach den Ergebnissen ihrer Analyse der Erzählungen datiert, auf Sand baut; vgl. dazu E. Otto, Gesetzesfortschreibung und Pentateuchredaktion (ZAW 107, 1995, 373–392). Der Mangel einer literaturhistorischen Arbeit an der Sinaiperikope, die in bezug auf das Deuteronomium nur mit ad hoc-Hypothesen arbeitet, zeigt sich auch, wenn der Verf. (157) das Deuteronomium als Moabgesetz erst sekundär mit Exodus und Wüstenwanderung verbunden sieht, ohne sich den komplexen literarischen Problemen des Deuteronomiumrahmens zu stellen. Insgesamt unterschätzt der Verf. die Möglichkeit der Königsdistanz in der Theologie des 7. Jh. gerade auch in der Sinaiperikope; vgl. E. Otto, Mose und das Gesetz. Die Mosefigur als Gegenentwurf Politischer Theologie zur neuassyrischen Königsideologie im 7. Jh. v. Chr., in: ders. (Hg.), Mose. Ägypten und das Alte Testament (SBS 189, Stuttgart 2000), 43–83; ders., Art. Mose (RGG4 V, Tübingen 2002), 1534–1548.

4 Für die Plausibilität der Einführung desנרית-Motivs in die Gottesbergperikope erst in persischer Zeit muß Herodot herhalten; vgl. dagegen E. Otto, Die Ursprünge der Bundestheologie im Alten Testament und im Alten Orient (ZAR 4, 1998, 1–84); ders., Gottes Recht als Menschenrecht. Rechts- und literaturhistorische Studien zum Deuteronomium (Wiesbaden 2002), 5ff.94ff. Die engen Beziehungen zwischen Ex 19,3b-6 als post-P-Text und dem Heiligkeitsgesetz hat J.-L. Ska (Exode 19,3b-6 et l'identité de l'Israël postexilique, in: M. Vervenne [Hg.], 289–317) aufgezeigt.

5 Vgl. dazu E. Otto, Das Deuteronomium im Pentateuch und Hexateuch (FAT 30, Tübingen 2000, 211ff.

6 Vgl. dagegen E. Zenger, Wie und wozu die Tora zum Sinai kam: Literarische und theologische Beobachtungen zu Exodus 19–34, in: M. Vervenne (Hg.), 265–288; F.-L. Hoßfeld, Das Privilegrecht Ex 34,11–26 in der Diskussion, in: S. Beyerle u.a. (Hg.), Recht und Ethos im Alten Testament, Neukirchen-Vluyn 1999, 39–59.

7 Vgl. dazu E. Otto, a.a.O., 243ff.; ders., Art. Pentateuch (RGG4 VI, Tübingen 2003).

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